Urdenbach in Düsseldorf am Rhein

Urdenbach ist ein Stadtteil im südlichsten Zipfel der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Mit 7,64 qkm Ortsfläche (3,5 % des Stadtgebietes) ist Urdenbach der sechstgrößte von insgesamt 49 Düsseldorfer Stadtteilen. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 10.500, das ist ein Anteil von knapp 2% der Stadtbevölkerung. Im Norden grenzt Urdenbach an den Schlosspark und den Ortsteil Benrath, im Osten an den Stadtteil Garath, der Süden ist begrenzt von einem weit auslaufenden Natur- und Hochwasserschutzgebiet, angrenzend an den Monheimer Stadtteil Baumberg, im Westen bildet der „Vater Rhein“ die natürliche Grenze. Die Grenzverläufe im Süden und Westen stellen gleichzeitig auch die Stadtgrenzen Düsseldorfs dar.

Die erste urkundliche Erwähnung von Urdenbach ist in einem Kaufvertrag von 1385, in welchem es um den Verkauf eines Hofes „up der Oerdenbach“ ging, festgehalten. Im 16. Jahrhundert erlebte Urdenbach seine Blüte, was ein eigenes Gericht von 1535 sowie einige noch vorhandene Handels- und Patrizierhäuser im alten Ortskern noch belegen. Das alte Gericht (auf der Urdenbacher Dorfstr. 46-48.) war zuständig für den Bereich Monheim, Benrath, Itter und Himmelgeist. Vermutlich tagten hier im Gericht auch 1579 die „Bergischen Landstände“ und 1580 die „Ritterschaft des Herzogtums Berg“.

Traditionelles Handwerk

In den folgenden Jahrhunderten machte sich Urdenbach mit diversen Produkten und Handelswaren einen Namen. Töpferwaren, Ziegel, Dachpfannen und Schanzen (Befestigungsreiser für Dämme) sind überlieferte Produkte des Ortes. Web- und Wollwaren, Obst und Fisch, sowie Produkte der Landwirtschaft rundeten das Bild einer intakten Wirtschaft des Ortes ab.

Zeitströme konnten an so einem Ort nicht spurlos vorübergehen, so entstand in Urdenbach eine der ersten reformierten Kirchen in Deutschland. 1693 wurde die noch heute unversehrte evangelische Saalkirche eingeweiht, ein Bauwerk, das am gesamten Niederrhein seines Gleichen sucht.

Der Rheinverlauf verlagerte sich nach einem großen Hochwasser im 14. Jahrhundert (1374) als er sich nicht mehr in „sein altes Bett zurücklegte“. Seitdem lagen die Reste eines alten Römerkastells „Haus Bürgel“ plötzlich rechtsrheinisch. Was die Römer zu ihrer Herrschaftszeit nicht erreichten, schaffte die Natur im Handstreich in wenigen Wochen. Haus Bürgel, zwischen Urdenbach und Baumberg gelegen, zeugt von der seit dem Altertum wichtigen Lage zwischen Düsseldorf und Köln.

Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe

Auch heute noch wird Urdenbach von Hochwassern heimgesucht. Die Urdenbacher Kämpe gestattet dem Rhein fast jährlich über die Ufer zu treten was mehr oder weniger schadlos für den Ort und seiner Bewohner geschehen kann. 1926 wurde in Urdenbach ein Damm angelegt, der seitdem den Ort wirksam vor direkten Überschwemmungen schützt.

Die Urdenbacher Kämpe bietet Erholung für Mensch und Tier

Das Naturschutzgebiet der „Urdenbacher Kämpe“ bietet zu allen Jahreszeiten die Möglichkeit zu Spaziergängen, bei welchen Flora und Fauna wachsamen Augen viele Überraschungen bietet, in der ländlichen Idylle Erholung. Im Wanderwegenetz weisen viele Wander- und Informationstafeln auf die Eigenheiten des Standortes im Naturschutzgebiet der Urdenbacher Kämpe und Baumberger Aue hin, außerdem ist auch für Reiter ein Reitwegenetz vorhanden. Ausgangspunkt ist der ausgewiesene Wanderparkplatz am Ortsausgang nach Baumberg vor der Altrheinbrücke am so genannten „Piel´s Loch“.

Das historische Urdenbach war in zweifacher Hinsicht bedeutsam: es genoss hohes Ansehen als wichtiger Handelsplatz und erfreute sich gleichzeitig großer Beliebtheit als beschaulicher Wohnort. Noch heute bietet Urdenbach mit seinen Einwohnern ein attraktives Wohnumfeld mit hoher Lebensqualität dank seiner erhalten gebliebenen dörflichen Struktur mit denkmalgeschützten Fachwerkhäusern, umgeben von vielen Grünflächen und Auen, und dennoch optimaler Verkehrsanbindung an die Großstadt.

Indem wir auch heute noch die gewachsenen Traditionen pflegen und die dörflichen Feste feiern, drücken wir unsere Verbundenheit mit dem historischen Urdenbach aus und stärken das Gemeinschaftsgefühl im heutigen „Dorf mit Herz“.

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Auenblick Erlebnisrouten

In diesem Pdf finden Sie verschiedene Wanderrouten in der Urdenbacher Kämpe. An den farbig markierten Routen bieten Infotafeln und Audiotafeln Ihnen so manches „Aha-Erlebnis“ zu den Besonderheiten dieser Auenlandschaft. Zahlreiche Bänke laden ein zum Genießen des Au(g)enblicks.

Historisches in der Gegenwart

Die historische Bedeutung des Ortes ist noch an vielen Sehenswürdigkeiten zu erkennen:

  • Das alte Gerichtsgebäude von 1535
  • Die evangelische Kirche von 1693
  • Die Katholische Pfarrkirche Herz-Jesu 1893/1894
  • Strohnhof „auf dem Ufer“
  • Das ehemalige Wohnhaus des Künstlerehepaares Lindemann/Du Mont am „alten Rhein“ 8
  • Kauffahrteihof Dorfstr. 59
  • Böke Pomp von 1874 auf der Bücherstr./Hochstr.
  • Spritzenhaus von 1784 auf der Bücherstr.
  • Straßenzüge mit Fachwerksbebauung: Anger-, Gänse-, Hoch-, Bücherstr. und Jägerei