Über uns

Im Jahre 1922, als die Bevölkerungszahl und Besiedelung Urdenbachs langsam, aber stetig wuchsen und dadurch kommunale Anliegen wie z.B. der fehlende Hochwasserschutz an Bedeutung gewannen, gründeten engagierte Bürger einen Verein, um die Entwicklung des Ortes positiv zu beeinflussen und mitgestalten zu können.

Am 1. Juli 1922 fand die Gründungsversammlung des ALLGEMEINEN BÜRGERVEREINS URDENBACH statt. Man verabschiedete die Satzung, in der es in § 1 heißt:

„Der Allgemeine Bürgerverein Urdenbach erstrebt den festen Zusammenschluss der Urdenbacher Einwohnerschaft und das Gemeinwohl durch Wohlfahrtspflege, durch Abstellung von Übelständen und durch Einführung bzw. Verbesserung kommunaler Einrichtungen unter Mitwirkung der Gemeindevertreter aller Parteien zu fördern. Zugleich ist der Verein bemüht, die landschaftliche Eigenart seiner engeren Heimat zu erhalten und zu ihrer Verschönerung beizutragen.“

Erste Aktivität

Zu den ersten Aktivitäten zählte die Mobilisierung der Behörden in Bezug auf ein Deichschutzprogramm. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass im Jahre 1926 das gesamte Dorf noch einmal von einem katastrophalen Hochwasser überflutet wurde. Schließlich begannen 1927 die Arbeiten des Dammbauprojektes.

Inflationsjahre

Der Verein widmet sich jedoch nicht nur allgemeinen kommunalen Aufgaben. In den Inflationsjahren, als es kaum noch bezahlbar war, sich oder seine Angehörigen angemessen bestatten zu lassen, richtete der ABVU zur Linderung dieser Not eine Sterbekasse ein. Im Dritten Reich wollte die NSDAP diese Sterbekasse auflösen. Doch der ABVU setzte sich dank des energischen Protestes seines Vorstandes erfolgreich für den Erhalt dieser Beihilfe ein. Die Sterbekasse existierte noch bis 1956.

Kleine Urdenbacher Post

Um die Mitgliederzahl zu erhöhen, wurde 1947 die Herausgabe einer Werbezeitschrift diskutiert. Eine ortsansässige Drogerie gab eine Werbe- und Reklamebroschüre unter dem Namen „Kleine Urdenbacher Post“ heraus und berichtete in diesem Heft auch über den Allgemeinen Bürgerverein. Diese „Kleine Urdenbacher Post„, die in den Jahren 1949 und 1950 mit insgesamt 7 Ausgaben erschienen war, wurde 1983 vom Vorstand des ABVU neu belebt.

Seitdem erscheinen regelmäßig jährlich drei Ausgaben mit der Berichterstattung über Aktivitäten des ABVU. Darüber hinaus ist allen Ortsvereinen Gelegenheit gegeben, eigene Veröffentlichungen zu platzieren. Die Finanzierung der in einer Auflagenstärke von 6.000 Exemplaren erscheinenden Hefte wird durch Anzeigenwerbung sichergestellt.

Naturwanderwege

Die Vielfalt der Aufgaben hat im Laufe der Jahre stetig zugenommen. In Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Urdenbacher Kämpe e.V. erfolgte die Aufstellung von Hinweisschildern und Informationstafeln zu den Naturwanderwegen in der Urdenbacher Kämpe und der Baumberger Aue. Hier werden ausführliche Beschreibungen zur Geschichte des Gebietes, des Auenwaldes, der Streuobst- und Feuchtwiesen zur Kenntnis gebracht. Auch an der Gestaltung des Reitwegenetzes in der Urdenbacher Kämpe war der ABVU maßgeblich beteiligt. Obstbaumanpflanzungen in den Streuobstwiesen wurden zuletzt im Frühjahr 2003 in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station organisiert.

Initiativen / Aktivitäten

Aus der umfangreichen Liste der Initiativen und Aktivitäten des ABVU sind weiter zu erwähnen: Aufstellung eines Geschichtsdenkmals und des Mühlenbrunnens in Verbindung mit der Gestaltung des gesamten Mühlenplatzes. Der Urdenbacher Skulpturenpfad wurde erweitert um den von Julius Wimmer gestalteten „Ahornsamen“ und des von Cl-An Barthelmeß geschaffenen „R(h)einschauer“ ergänzt.

Informationsschilder wurden an Baudenkmälern angebracht.

Weiterhin sind erwähnenswert die Regulierung des Itterbaches, die jährlich stattfindende Kämpenreinigung nach Hochwassereinbrüchen, an der sich regelmäßig Helfer aus Schulen, Gruppen und Vereinen tatkräftig beteiligen. Zum 75-jährigen Bestehen des Vereins wurde ein Kinderspielplatz behindertengerecht umgebaut. Im Ortsmittelpunkt wurde der Platz an der „Böke Pomp“ neu gestaltet. Konzertveranstaltungen im Benrather Schlosspark gehören ebenfalls zu dem Engagement des Vereins.

Brauchtum

Eine der größten Brauchtumsaktivitäten im Jahreskreis stellen die Veranstaltungen zum Erntedankfest dar. Dieses am ersten Oktoberwochenende zu feiernde Fest lockt jeweils zum Festzug am Sonntag rund 20.000 Zuschauer aus ganz Nordrhein-Westfalen an, die die Aktivitäten der einzelnen Gruppen und Vereine mit ihren vielfältigen Festzugdarstellungen bewundern. Weitere Attraktivitäten sind der „Tanz in den Mai, Seniorentag, Handwerkermarkt und Radfahrtag.

Auch am Volkstrauertag gedenkt der ABVU am Urdenbacher Ehrenmal den Opfern der Kriege und der Gewalt. Prominentestes Mitglied des ALLGEMEINEN BÜRGERVEREINS URDENBACH e.V., seit 1955 in der Vorstandsarbeit engagiert und von 1980 bis 2002 Vorsitzender des Vereins war der Urdenbacher Josef Kürten, Ratsherr, Bürger- und Oberbürgermeister, Ehrenoberbürgermeister seiner Vaterstadt, unserer Landeshauptstadt Düsseldorf. In der Mitgliederversammlung am 12. April 2002 wurde er einstimmig zum Ehrenvorsitzenden des ABVU ernannt. Sein Nachfolger als Vorsitzender des Vereins wurde der Ratsherr der Landeshauptstadt Düsseldorf, Herbert Braun der leider viel zu früh 2013 verstarb. Seitdem ist Arnold Sevenich als Vorsitzender im Amt. Seit 2019 führt Frau Brigitte Schneider als Vorsitzende den ABVU an.

Der Vorstand des ABVU (v.l. n.r.) Lothar Stiebert, Stefan Vogl, Nicole Korte, Torsten Winter, Brigitte Schneider, Melanie Beine, Felix Winter, Robert Reibel. Auf dem Bild fehlt Michael Mosel

Der ABVU zählt heute rund 1.000 Mitglieder. Durch engagierte Werbemaßnahmen soll versucht werden, die normale Fluktuation aufzufangen.